No Smombies around




Kein Handy. Internetzeit fuer einen Morgen in der Woche. "Das geht??!" Wird sich wahrscheinlich gerade vor allem die "Generation Kopf-runter" fragen. Ja, es geht.

Nach der ersten Woche in der ESM Anfang Oktober hiess es "ab ins Koerbchen", und Fr Paul sammelte all unsere Smartphones ein. Direkt danach ging es nach Washington, wo uns das Jahr vom Team noch einmal genauer vorgestellt werden sollte. Das heisst: Eine fast achtstuendige Autofahrt (Jop, richtig gehoert, fuer uns Europaeer eine ziemlich grosse Distanz, fuer Amerikaner aber nur eine     Fingerbreite auf ihrer Landkarte). Ohne Handy. Doch vermisst haben wir es echt nicht, wir mussten uns ersteinmal richtig kennenlernen und haben daher viel gequatscht. Richtig aufgefallen ist es uns dann immer, wenn unsere Englisch-Fremdsprachler ein Wort nicht kannten oder wir irgendwo ohne Google Maps hinmussten. Aber der Fakt, dass wir für beides kein Handy haben, ist eigentlich ein ziemlich positiver, man lernt die Stadt viel besser kennen, wenn einem der Weg nicht vorgesagt wird und Augen für die Straßen und nicht für den Bildschirm hat. Und tatsächlich lernt man die Sprache viel besser, wenn man sich nicht auf die Übersetzer- App verlassen kann und andere Menschen nach einem Wort fragen muss. Oder wie es das Känguru von Marc-Uwe Kling ausdrücken würde: Wer umschreibt, der bleibt. 


Inzwischen ist es kurz nach Weihnachten, und für die Ferien, in denen wir ein paar Tage in amerikanischen Gastfamilien verbringen werden, haben wir unsere Smartphones wieder. Zwar haben wir uns alle darauf gefreut, nun ein bisschen mehr Kontakt nach Hause haben zu können, und auch für den Blog ist es so einfacher, trotzdem waren wir alle etwas traurig, unsere Handys wiederzuhaben. Die 2½ Monaten ohne Smartphones waren wirklich Luxus, keine immerwährende Erreichbarkeit, in Gesprächen konnte man sich ganz auf den Gegenüber konzentrieren, Langeweile macht erfinderisch und das es uns allen viel Geduld gelehrt hat, ist mir erst gestern aufgefallen. Fr Paul hatte uns gerade unsere Handys wiedergegeben, da sich das WLAN - Passwort aber in der Zwischenzeit geändert hatte, musste ich aber wieder zurück und ihn nach dem Neuen fragen. Fr Paul war aber über zehn Minuten damit beschäftigt, einer französischen Familie, die über die Feiertage in der ESM zu Besuch ist (dazu später mehr), den Weg durch New York zu beschreiben. Vor der ESM wäre ich darüber sicher super ungeduldig gewesen, aber gestern hat es mir überhaupt nichts ausgemacht, zu warten. Mit Smartphone braucht man nicht mehr zu denken, in zweierlei Wegen: Man braucht nicht mehr nachzudenken da man fast alles Wissen im Internet finden kann, aber auch das 'sich in Gedanken verlieren' ist man nicht mehr gewohnt. In einer freien Minute kann man schnell nach seinen neusten Nachrichten schauen, und auf dem Weg zur Schule kann man Musik hören oder sich über die kommende Mathestunde Sorgen machen. Das Träumen ist mir in den letzten Jahren etwas verloren gegangen. In der ESM haben wir zwar auch nur wenig Zeit, diese können wir dann aber mit unseren Geschwistern verbringen oder einfach Mal alleine sein. Es hat mir sehr viel Druck genommen, denn ich mir vorher selbst gemacht habe: Immer Erreichbar zu sein und auf Nachrichten so schnell wie möglich zu antworten. Im wirklichen Leben ist das Handy nicht mehr wegzudenken, wir organisieren so viel damit, wenn ich alleine an die Planung von Gruppenstunden oder des Abiballs denke...


Ich sage nicht, dass Handys nicht praktisch sind, und ich glaube ich könnte mir ein Leben im normalen Alltag auch nicht mehr ohne vorstellen, alleine um in Kontakt mit Freunden zu bleiben. In der ESM haben wir aber alle gelernt, dass man sich am wahren Leben, dass sich außerhalb des Bildschirms abspielt, viel besser ohne erfreuen kann und dass man ohne sogar viel langsamer Langeweile bekommt. 

Oder wie es das ESM Motto sagt: Give all, get more!

 

Jetzt aber Schluss mit der Herumphilosophiererei und raus ins Leben!


 

Mein aktuelles social- Media- Leben
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Duckfaces können wir auch ohne Instagram- zum Glück haben drei Mädels ihre Kameras mitgebracht, damit die wichtigsten Augenblicke dokumentiert werden. Rémi hat hier gerade zum Beispiel beim 'Entre combien et combien?' (Between how many and how many?/zwischen wie viel und wie viel?) verloren und musste sich von Théo eine Ente auf die Stirn zeichnen lassen... Keine Seltenheit in der ESM
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