ERO CRAS

Die Advents- und Weihnachtszeit in der ESM zu verbringen war unglaublich, ich versuche Mal, über alles zu berichten.

Schon Mitte November fingen wir an, uns mit dem kommenden Advent zu beschäftigen, da wir ein Treffen der Jugendgruppe von St Rita zu dem Thema gestalten sollten. Und wie erklärt man Teenagern am besten "the reason for the season"? Richtig, mit einem kleinen Sketch. Diesen vorzubereiten hat uns gelehrt  'Adressatengerecht' zu sein, wir wussten, die meisten der Teenager waren mit der Kirche aufgewachsen, brauchten also kein weiteres Krippenstück. Da aber viele von Ihnen nur wegen ihren Eltern zur Kirche und Jugendgruppe gehen, haben wir versucht, mehr darauf einzugehen, wie man Weihnachten heute als Familie feiert. Wir kannten alle selbst aus unseren eigenen Familien, wie schwierig es ist, sich bei all den Gedanken um die Festlichkeit Zeit für Besinnlichkeit zu schaffen. Und was heisst eigentlich Besinnlichkeit?

"Jesus? Yes, I heard about him." - "Well, you know, he is my Cousin. Christmas is his Birthday" Théo hat sich sehr gut als Johannes der Täufer gemacht
"Jesus? Yes, I heard about him." - "Well, you know, he is my Cousin. Christmas is his Birthday" Théo hat sich sehr gut als Johannes der Täufer gemacht

In St Rita's haben wir außerdem eine andere Gruppe junger Leute kennengelernt, diese leben ähnlich wie wir in Gemeinschaft ein paar Blocks von uns entfernt und unterrichten Kinder nach dem regulären Unterricht im Katechismus. Diese wollten jedenfalls ein 'Lessons and Carols' im Advent in St Rita's veranstalten, man könnte das ganze mit "spirituelle Impulse und Weihnachtslieder singen" erklären. Und weil sie noch Sänger und Instrumente für die Musik gebrauchen konnten, wurden wir kurzerhand zu den Proben in ihre WG eingeladen. Es war ziemlich schön, englische Weihnachtslieder zu lernen und dabei noch "richtige" Amerikaner kennenzulernen.

Wir bei der Probe von dem Lied "The First Noel". Wunderschön!
Wir bei der Probe von dem Lied "The First Noel". Wunderschön!

 

Einen Tag vor St Nikolaus kam dann ein anderer Herr mit Mitra: Cardinal Dolan war zu Besuch in der ESM!  Nachdem das Haus auf Vordermann gebracht und Studenten sowie Team gebürstet und gestriegelt wurden, war es auch schon soweit: ESM Board- Member, Freunde und Nachbarn der ESM NY kamen, und schließlich auch Cardinal Dolan. Die Messe, die wir zu Beginn mit ihm gefeiert haben, gibt es ja a auf Facebook

(fürs Video hier klicken)

Danach ging es nach oben und jeder hat sich und seinen Aufgabenbereich kurz vorgestellt. Der Kardinal zeigte sich ziemlich begeistert von dem, was wir machen und lud uns auch schon ein, die ESM einmal nach einer Sonntagsmesse in St. Patricks vorzustellen. Was das Team ungemein gefreut hat, denn bisher gab es noch keine amerikanischen ESM- NY Studenten.

 

Uns hat tatsächlich noch die Hl Familie für den Adventskranz in der Kapelle gefehlt, und schon kam der Kardinal mit einem sehr passenden Gastgeschenk
Uns hat tatsächlich noch die Hl Familie für den Adventskranz in der Kapelle gefehlt, und schon kam der Kardinal mit einem sehr passenden Gastgeschenk

Am Freitag danach stand schon das nächste Ereignis an: Es ging mal wieder nach D.C. Wir wussten aber vorher nur, dass wir drei Tage bleiben und wieder bei unserer französischen Familie wohnen würden. Und, dass es eine Mission im St John Paul II National Shrine sein würde. Aber was uns dort erwarten würde, wussten wir selbst noch nicht, als wir mit unseren zwei Autos auf den Parkplatz fuhren.  Da wir aber Instrumente im Kofferraum hatten, konnten wir kombinieren, dass wir höchstwahrscheinlich Lobpreis machen werden. Und so war es auch, das Wochendende stellte sich als Gemeinschaftswochenende der Region heraus, und so hieß es für Vianney und Marie Lèa "ran an die Saiten" und für mich "ran an die Tasten", denn es ging direkt mit Lobpreis los. 

Das Wochenende war ein typisches Gemeinschaftswochenende: Lobpreis, Anbetung, Messe und Vorträge jeden Tag. Als ESM haben wir bei einem kleinen Theaterstück über Johannes Paul II mitgewirkt, und Theo und Theresa haben danach ihre Zeugnisse gegeben. Das war auch für uns andere ziemlich spannend, denn viel wissen wir nicht aus der Vergangenheit der anderen. Das gehört zum Konzept der ESM, den anderen in der Gegenwart als Freund gewinnen und nicht nach seiner Vergangenheit beurteilen. Dazu werde ich aber später mehr schreiben, wenn ich über die Säule "Community Life" schreibe.

Auch war es am Wochenende ziemlich schön, sich mit Menschen verschiedenster Lebensstände zu unterhalten, denn in der Gemeinschaft gibt es so ziemlich alles, von Familie bis Priester/ geweihtes Leben. Man kann so viel lernen und von deren Erfahrung profitieren!


Die "Luminous Mysteries- Chapel" im JPII National Shrine- wunderschoene Mosaiken!
Die "Luminous Mysteries- Chapel" im JPII National Shrine- wunderschoene Mosaiken!

Am Montag nach dem Wochenende haben wir den Nuntio in den Vereinigten Staaten besucht: Erzbischof Christophe Pierre ist quasi der Botschafter von Papst Franziskus in Amerika. Zuerst haben wir in der Kapelle in der Nuntiatur die Messe gefeiert, danach hat seine Exzellenz uns seinen Aufgabenbereich erklärt. Es war Mal wieder super interessant die derzeitige Situation der Kirche in den Vereinigten Staaten aus erster Hand zu erfahren. Für ihn und die Kirche in Amerika generell ist es gerade eine schwierige Zeit, und trotz seines eher diplomatischen Aufgabenbereichs hat uns der Nuntio sehr mit seinem tiefen Glauben beeindruckt.

Erzbischof Pierre Christophe in seiner Predigt über Oberflächlichkeit, die uns beschäftigt hält, aber "nicht in die Tiefe führt" Viele der anderen Fotos sind auf der Facebookseite der ESM (siehe Startseite)
Erzbischof Pierre Christophe in seiner Predigt über Oberflächlichkeit, die uns beschäftigt hält, aber "nicht in die Tiefe führt" Viele der anderen Fotos sind auf der Facebookseite der ESM (siehe Startseite)

Heiligabend hatten wir einmal wieder ein volles Haus: Schon ein paar Tage vorher kam eine Familie aus Lyon und verbrachte die Feiertage mit uns. Das Team hat natuerlich auch wieder von unserem Weihnachten Bilder auf Facebook und Instagram hochgeladen Für die Emmaunuel- Messe an Heiligabend kamen noch andere französische Familien, diesmal aber aus Manhattan. Ein paar Stunden später ging es für uns dann auch nach Manhattan, wir hatten doch noch Plätze für die Mitternachts- Mette in St Patricks mit Cardinal Dolan bekommen. Und tatsächlich wurde am Ende der Messe die erste Strophe von 'Silent Night' (Stille Nacht) auf Deutsch gesungen! 

Als wir um 2:30 Uhr wieder in der Bronx eintrafen hatten wir nur ein paar Stunden Schlaf vor uns, um 6 Uhr ging der Mess- Marathon mit der Schäfer- Messe weiter. Trotz, dass diese freiwillig war, waren mehr als die Hälfte von uns mit Fr Paul gähnend in der Kapelle. Trotz der Müdigkeit war es aber Mal wieder sehr schön! Um 10 Uhr hieß es dann: "Auf nach St Rita's!" Zur Messe mit Fr Pablo. Nach der Messe haben uns die Mutter-Teresa-Schwestern spontan gefragt, ob wir nicht mit ihnen Menschen in der Nachbarschaft besuchen und mit ihnen Weihnachtslieder singen wollten. Und da wir wollten, ging es ein paar Minuten spaeter voll bepackt mit Weihnachtesessen, Geschenken und Instrumenten in die anliegende Plattenbauten- Siedlung. Fuer uns war es Anfangs sehr erschreckend, die Lebensbedingungen der meist aelteren und kranken Menschen zu sehen, und wir waren uns nicht ganz sicher, wie wir uns nach dem Lieder singen verhalten sollten. Aber Fr, der immer sofort voller Freude auf die Menschen zugegangen ist, hat uns die zurueckhaltung genommen. Und die Menschen haben sich meist weniger ueber das Essen und die Geschenke, als ueber den Besuch gefreut. So konnten wir als ESM noch richtige Weihnahctsfreude erleben. 

 

 

Maria hat alle im November um zwei Kunstwerke fuer unseren selbstgemachten ESM- Adventskalvender gebeten- einige verstecke Kuensterseelen wurden dabei entdeckt...
Maria hat alle im November um zwei Kunstwerke fuer unseren selbstgemachten ESM- Adventskalvender gebeten- einige verstecke Kuensterseelen wurden dabei entdeckt...
Die Familie aus Lyon hat uns zwei wunderschoene Kunstwerke vor ihrer Abreise hinterlassen
Die Familie aus Lyon hat uns zwei wunderschoene Kunstwerke vor ihrer Abreise hinterlassen

Am zweiten Weihnachtstag hiess es vorerst Abschied nehmen, denn wir wuerden ein paar Tage in amerikanischen Gastfamilien verbringen. Fuer Marie Lea und mich ging es nach New Jersey zu einer wundervollen Familie, die uns hoffentlich schon bald in der ESM besuchen wird!

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