Missionapolis

Nach der Mission unter der panamenischen Sonne und einem Monat der Vorbereitung ging es in den Nordamerikanischen Tiefschnee! Eine Woche Anfang Maerz waren wir in Minneapolis und St. Paul, wo wir u.a. Retreats fuer Jugendliche gehalten haben. "Retreats" bedeutet woertlich uebersetzt soviel wie " Auszeiten", im Deutschen besser als "Exerzitien" bekannt.

 Fuer die, die sie kennen: Ein bisschen wie "Tage religioeser Orientierung" nur tatsaechlich in religioes. 

Zwei Tage haben wir an der katholischen "Hill-Murray- Highschool" verbracht und einen Tag mit den Firmlingen der "La Croix Middleschool".

 

Den ganzen Februar waren wir damit beschaeftigt, uns die Workshops, die Moderation und einen kleinen Sketch auszudenken und zu proben. Beide Schulen haben uns ziemlich freie Hand gelassen, und so haben wir uns als Workshop- Themen "Freundschaft", "Liebe zu mir" und "Gottesliebe" ausgedacht.

Zum Glueck hatten wir als Vorbereitung fuer den Weltjugendtag ein paar Tage Unterricht in "Jugendarbeit" bei Marco Desiderio, der die ESM mit Fr. Paul gemacht hat und nun Vollberuflich in der Jugendarbeit arbeitet und sogar Preise dafuer bekommen hat. Wir haben solch ein Glueck in der ESM, so tolle Lehrer zu haben!

Franziska aus Deutschland, die mit Isabel die ESM in Rom gemacht hat, hat ihren Urlaub geopfert und ist als Verstaerkung angereist.

 

Es war ein bisschen seltsam, wieder in einer Schule zu sein, diesmal aber nicht als Schueler. Auch die Erfahrung einer "echten amerikanischen Highschool" war mal interessant, zu machen (ja, Sport spielt eine sehr grose Rolle, die Zahl der ausserschulischen Aktivitaeten ist immens und die aelteren Schueler machen sich Sorgen um Sponsorships fürs College).

 

Nichtsdestotrotz, dass beide Schulen das "katholisch" im Namen hatten ist auch in Amerika damit nicht viel ueber die Religioesitaet der Schueler gesagt; obwohl amerikanische Schulen scheinbar eine bessere Schulseelsorge haben als ich es aus Deutschland oft erfahren habe, waren auch hier viele Schueler, vor allem die aus der Hill- Murray Highschool, ziemlich skeptisch oder haben zumindest ihren Glauben nicht sehr tief gelebt. Nachdem wir also zwei Tage mit erst Zehnt- und dann Zwoelftklaesslern vor allem ueber die "Basics" sprechend und diskutierend verbracht haben war wir sehr positiv ueberrascht von den Firmlingen von "La Croix". Diese waren so zwischen 13 und 14 Jahren alt und hatten trotz ihres Alters und der Schulumgebung viel tiefere Fragen und sind trotz einer guten Stimmung mit Ernst an die Sache gegangen. Es war sehr schoen, uns so gegenseitig ein Glaubenszeugnis geben zu koennen!

 

Donnerstagabend haben wir zudem die neue Erfahrung der sogenannten "Open Houses" gemacht: In Delano, einer Kleinstadt vor Minneapolis haben ca vier Familien und Paare Freunde, Nachbarn, Bekannte oder Verwandte zu einem offenen Abend in ihr Zuhause eingeladen.  Dort sollten wir ESM- Studenten , je nachdem, wer die Gaeste waren oder was wir gefragt wurden, unser "Testimony" (Glaubenszeugnis) geben, was die ESM ist und was wir dort leben und lernen oder von Aehnlichem erzaehlen.  Joanna und ich wurden zu einem jungen Paar eingeladen die sich in der Firmkatechese in ihrer Gemeinde engagieren. Diese hatten jedenfalls fuenf bis sechs Firmlinge sowie Freunde und Bekannte Zuhause. Auch hier konnten wir als ESMler wieder wahrscheinlich mehr vom Abend mitnehmen als die Gaeste; wieder haben wir uns alle auf "der glcichen Seite" getroffen, und so kamen wir schnell auf die fuer uns wichtigen Themen zu sprechen.  

Zumindest mir hat es ungemein geholfen mit Leuten zu sprechen, die vielleicht aehnliche "Difficulties" haben wie man selbst, und sich darueber auszutauschen, was der andere fuer Erfahrungen gemacht hat und wie wir sie am besten ueberwinden koennen. Hier hatte ich ein wundeschoenes Gespreach mit einer der Firmlinge; ich wurde mal wieder sehr beeindruckt!

 

Also wirklich, eigentlich sollen wir ESMler ja "missionieren", aber in der letzten Zeit habe ich eher den Eindruck, dass es andersherum ist...

 

Die Mission hat uns viel in Sachen Spontanitaet gelehrt (zwar ist minuetliche Planung hilfreich, aber wenn z. B. ein Spiel absolut nicht ankommt muss eben der Heilige Geist helfen...), aber auch viel Demut. Obwohl wir in der ESM vielleicht schon viel gelernt haben moegen sind wir noch laengst keine Profis! Und wenn man jemandem etwas wirklich vermitteln moechte sollte man nicht "von oben herab kommen", etwas, was ich auch sehr positiv vom Untericht hier in der ESM behalten werde.

 

Auch die Gemeinschaft aus Minneapolis hat einen kurzen Artikel ueber unseren Besuch geschrieben,den ihr hier findet

 

Nur so am Rande (Fr Andrew arbeitet in einer Pfarrei mit Fr Kevin, so haben wir ihn kennengelernt)

Ich konnte nicht widerstehen, das Foto ist einfach zu witzig... Wie Fr. Charles halt unerwegs Messe feiert...
Ich konnte nicht widerstehen, das Foto ist einfach zu witzig... Wie Fr. Charles halt unerwegs Messe feiert...

Fr Charles wollte mir eigentlich schon laengst Fotos von Minneapolis geschickt haben, ich fuege sie dann spaeter ein...